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Exkursion zu den Wildblumen auf Reesholm

Bei schönem Wetter trafen sich am 4. August Interessierte auf dem Parkplatz in Winningmay, um an einer Wanderung durch das Naturschutzgebiet Reesholm teilzunehmen. Der Referent für Reesholm, Herr Kuhr, begrüßte die 12 Teilnehmer und gab eine kurze Einleitung über das Naturschutzgebiet. Die Führung begann mit dem Hinweis auf eine kleine Schautafel, auf der auf Ausgrabungen hingewiesen wurde. In der Nähe stand zur Wikingerzeit ein Sperrwerk mit Besiedelung, um Haithabu vor Angreifern von der Seeseite her zu schützen. Für die Wikinger war dieses Gebiet ebenso wichtig wie heute für geschützte Vogelwelt.

 

Der Weg am Saum der Schlei entlang, durch einen dichten Schilfgürtel, war ungewohnt trocken. Das Schilf hat sich nach dem Plastikeintrag und der anschließenden Reinigung gut erholt. Vereinzelt wurden noch kleine Plastikteile gefunden, allerdings auch Zigarettenkippen. Im Schilf brüteten wieder Rohrsänger und weitere Vögel, die das Schilf als Deckung benötigen. Ein Kormoran segelte über unsere Köpfe hinweg und etwas höher war ein Wanderfalke zu sehen. Auf und neben dem Weg fanden wir den Erdbeerklee, die Strandaster, die schon fast verblüht war und den Engelwurz.

 

Vom Aussichtsturm konnten wir in der Ferne etliche Vögel beobachten wie den Strandläufer, den Flußuferläufer und die Graugans. Reesholm hat sich zu einem wertvollen Rast- und Durchzugsgebiet für Zug- und Wasservögel entwickelt. Kraniche haben hier zum Teil ihren Dauerplatz eingerichtet. Solange sie ausreichend Nahrung finden, werden sie im Winter weder in den Süden ziehen noch im Sommer gen Norden/Osten. 

 

Unser Ziel, die Schönheit der Wildblumen zu betrachten, war nur begrenzt zu erreichen. Der intensiv trockene Sommer hatte die meisten Wildblumen, die um diese Zeit eigentlich reichhaltig blühen sollten, in Reife übergehen lassen. Vom Teufelsabbiss, die wichtige Nahrung des Goldenen Scheckenfalters, waren nur noch wenige Blüten zu sehen. Sowohl der Teufelsabbiss als der Goldene Scheckenfalter haben sich dauerhaft etabliert.  Von einer weiteren Blühpflanze war ebenfalls nur noch wenig vorhanden. Hier setzten sowohl die wunderhübsche schwarz/gelb gestreifte Raupe des Jakobskrautbären oder Blutbär als auch die starke Trockenheit der Pflanze zu.

 

Ein wunderschönes Erlebnis waren die Stare, die in großer Zahl in den Wipfeln der Bäume landeten. Nach kurzer Zeit entfernte der Schwarm sich und ließ sich erneut in der Nähe auf Wipfeln nieder. Auf dem Rückwegaus dem Naturschutzgebiet durften wir auch noch den Einflug der Kraniche erleben, die ihren Schlafplatz aufsuchten. Es war eine beeindruckende Wanderung, an die wir noch lange gern zurückdenken.

Gisela Glodeck-Diecks