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Vogelbeobachtung am Hauke Haien-Koog

Heute wollten wir die Vogelwelt am Hauke-Haien-Koog beobachten. Das Treffen war um 12:30 Uhr in Schleswig am Schleihallenparkplatz. Neun Interessierte kamen, ausgestattet mit Ferngläsern, robuster Kleidung und festem Schuhwerk. Die Fahrt nach Schlüttsiel, zum Beobachtungsturm des Vereins Jordsand, gestaltete sich jedoch ein wenig umständlich. So waren in NF mehrere Straßen gesperrt, Grund war, die Deiche werden zu Klimadeichen umgebaut. Trotzdem erreichten wir unser Ziel pünktlich. Vom Wetter erwarteten wir zwar keine Sonne aber es sollte trocken bleiben.

 

Der Hauke-Haien-Koog ist 1200 ha groß und liegt zwischen Bredstedt und Leck, direkt an der Küste. Etwa 500 ha werden landwirtschaftlich genutzt und die verbleibenden 700 ha entfallen auf die beiden Süd- und Nordbecken. Diese beiden Becken bilden das Betreuungsgebiet des Vereins Jordsand.

 

1958/59 wurden die Köge Fahretoft, Ockholm und Blomen zu einer 1200 ha großen Wattenmeerbucht eingedeicht. Benannt wurde er nach „Hauke Haien“ aus dem Schimmelreiter von Theodor Storm.  Grund für die Eindeichung war in erster Linie die Nutzung des westlich, dem bewachsenen Vorland vorgelagerten, tiefer liegenden Wattflächen als Süßwasserspeicher. Über die beiden Flüsse Bongsiel und Soholmer Au wird das Hinterland entwässert und über das Siel bei Schlüttsiel in die Nordsee geleitet. Mit dem Bau des Süßwasserspeichers kann sichergestellt werden, dass bei Sturmflut die Flächen der Marsch nicht überschwemmt werden.

 

Die Süßwasserflächen mit ihrem Reetbestand bietet den Wasservögeln eine hervorragenden Aufenthalts- und Nistfläche. Der Verein Jordsand, gegründet 1907, der älteste Verein Deutschlands, der sich dem Schutz der Küsten widmet. Aktuell betreut der Verein 20 Schutzgebiete an Nord- und Ostsee.

Die Beiden FÖJler im Hauke-Haien-Koog von Jordsand, Ann-Christin Wiehis und Morten Bodien begleiteten uns mit ihrem Wissen und Spektiven zum Nordbecken des Koogs. Sie gaben uns kompetent Auskunft über die zurzeit dort rastenden Vögel. Die Fläche wird nicht nur als Rastplatz für Durchzieher genutzt, viel haben ihren Standort hier festgelegt und ziehen nicht mehr weiter. Das Schilf bietet ausreichend Schutz für die Brutgelege und sind, soweit sie von Wasser umgeben sind, vor Fuchs und Marderhund geschützt.

 

Etwas Besonderes konnten wir am Nordrand beobachten. Zwischen den 79 Höckerschwänen schwamm ein Trauerschwan. Das natürliche Verbreitungsgebiet des Trauerschwans ist Australien und Neuseeland. In Europa kommen nur ausgesetzte und verwilderte Trauerschwäne vor. Von wo dieser kam, konnte nicht beantwortetet werden. Er wird sich nicht mit hiesigen Schwänen paaren.

 

Zahlreiche weitere Wasservögel bevölkerten das Becken: Brandgänse, Ringelgänse, Nonnengänse, Graugänse, Spießenten, Reiherenten, Austernfischer, Mehlschwalbe, Küstenseeschwalbe, Kampfläufer, Rotschenkel, Alpenstrandläufer, Mantelmöwe.

 

Leider spielte das Wetter nicht mehr mit, es begann kalt und eisig zu regnen. Unsere Wanderung entlang des Nordbeckens mussten wir abbrechen und Zuflucht in den Aussichtsturm nehmen. Auch die Vögel hatten sich überwiegend in ihren Unterschlupf zurückgezogen. Von dem Panoramafenster hatten wir eine schöne Sicht auf die vorgelagerten Inseln und Halligen. Um 16:00 Uhr traten wir die Rückfahrt an und waren um ca. 16:45 Uhr wieder auf dem Schleihallenparkplatz.

G.G.-D.