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Exkursion zum Stiftungsland Schäferhaus

Ein ehemaliger Truppenübungsplatz

Am 05.Juni trafen sich acht interessierte Naturfreunde, um an einer Exkursion im “Stiftungsland Schäferhaus“ teilzunehmen. Von Schleswig aus fuhren wir nach Flensburg. Am Zugang zum Schäferhaus erwartete uns der Geschäftsführer des Stiftungslandes „Bunde Wischen“, der Diplom-Biologe Gerd Kämmer, um uns fachkundig durch das Gelände zu führen.

Das 300 ha große Areal ist derzeit eine der größten halboffenen zusammenhängende Weidefläche in Schleswig-Holstein. Galloways und Koniks halten die Grünfläche niedrig und ermöglichen vielen Insekten, Pflanzen und Vögel sich hier wohlzufühlen. Manchmal kommt auch der Rothirsch „Sven“ vorbei, der sich bei den Galloways offensichtlich wohlfühlt.

 

Mitten im Stiftungsland liegt ein Trekkingplatz, der durch die beiden hölzernen Ochsenhörnern nicht zu verfehlen ist. Ein kleines Zelt, maximal drei Personen, kann für eine Übernachtung aufgeschlagen werden. Bedingung: man hält sich an die Regeln. 

 

Bei unserer Ankunft empfing uns der intensive Duft des Weißdorns. Der Weißdorn prägt in diesem Bereich den Bewuchs und er ist auch schwer zu entfernen. Auffällig war, dass neben niedrigen Weißdornbüschen kleine Eichen wuchsen, ein Hinweis, dass ein Eichelhäher hier seine Vorratskammer angelegt hatte. Den Neuntöter, der mit Vorliebe auf den Spitzen des Weißdorns sitzt, bekamen wir leider nicht zu sehen.

 

Wir folgten einem Trampelpfad, kamen an einem kleinen See vorbei und gelangten zum ehemaligen Panzer-Übungsplatz. Jetzt ist die Senke bewachsen mit niedrigen Heidepflanzen und Kräutern auf magerem Boden. Teilweise wurde der Sand abgetragen um noch erhaltene Hügelgräber wieder aufzufüllen.

 

An vielen Stellen lagen die Galloways mit ihren Kälbern ganz entspannt im Schatten. Ein Kalb war noch ein wenig unruhig und schüttelte mehrmals den Kopf. Es hatte am Tag zuvor seine Ohrmarken bekommen. Um die Ohrmarken unaufgeregt anbringen zu können, wird das Kalb mit Hilfe eines Blasrohrs betäubt.

 

Wir kamen an einer Wiese vorbei, auf der sich der Klappertopf stark ausgebreitet hatte. Im Herbst wird der Klappertopf geerntet und die Saat weitergegeben. 

 

Zum Schluss wurde noch ein Fladen untersucht. Die Oberfläche war schon ein wenig angetrocknet und konnte leicht gelöst werden. In dem Fladen wimmelte es von Käfer, die ohne durch Wurmmittel vergiftet zu werden, hier ihre Nahrung fanden. 

 

Nach zweieinhalb Stunden wanderten wir quer durch die Landschaft zurück zum Parkplatz. Wir hatten viel gesehen und gehört, aber noch nicht alles. Die Koniks, deren Aufnahmen mit dem Politiker Robert Habeck viel Kritik einbrachten, ließen sich nicht sehen - nur einige Pferdeäpfel zeugten von ihrem Dasein. Schade, wir hätten gern ähnliche Fotos gemacht.

 

Text und Fotos: Gisela Glodeck-Diecks