Der Waldkauz (Strix aluco) ist die häufigste der zehn Eulenarten, die in Deutschland brüten. Sein Verbreitungsgebiet ist allerdings viel größer. Er besiedelt flächendeckend ganz Europa, ist in Nordafrika, im Iran bis Teile in Westsibirien anzutreffen. Damit erklären sich auch die vielen Farbvarianten.
Wichtig für das Überleben vieler Eulenarten ist alter Baumbestand mit Höhlen. Waldkäuze brüten gerne in Parkanlagen, auf Friedhöfen und Gärten mit altem Baumbestand. Bleibt er ungestört, brütet er auch in direkter Nähe zum Menschen. Daher kommt es verhältnismäßig häufig zu Bruten in Scheunen oder in den Schornsteinen alter Häuser.
Bekannter als sein Aussehen ist sein Ruf. In vielen Krimis soll das lang gezogene „Huu-hu-huhuhuhuu“ des Waldkauzes das Unheimliche suggerieren und uns Schauer über den Rücken jagen. Doch wann haben Sie zuletzt in der Nacht eine Eule rufen gehört? Viele Gegenden sind von Eulen verlassen, entweder weil sie keine Bruthöhlen finden oder das Nahrungsangebot nicht mehr ausreicht. Stellvertretend für alle Eulenarten hat der NABU für 2017 den Waldkauz zum Vogel des Jahres gewählt. Mit ihm soll für den Erhalt alter Bäume im Wald oder in Parks geworben werden und eine breite Öffentlichkeit für die Bedürfnisse dieser Vogelart sensibilisiert werden. Eulen sind unverzichtbare Bestandteile der Artenvielfalt. Wir sollten alles dafür tun, sie zu schützen, ihre Bestände zu stabilisieren oder gar zu vermehren.
W. G.